am wochenende war es soweit. die staatsmeisterschaften in kärnten standen auf dem rennplan.
ich war die woche vorher etwas kränklich und fühlte mich noch ziemlich leer vom tannheimer rennrad marathon (230 km), bei dem ich den sieg um nur 2 zehntel sekunden verpasste. aber am sonntag wollte ich unbedingt starten, gehörte doch die eroberung des staatsmeistertitels zu meinen saisons zielen. eigentlich wäre ich beim hillclimb am samstag auch gerne an den start gegangen, aber das war mir zu riskant wenn ich sonntag top fit sein wollte. daher reisten wir dann auch erst am samstg nach kärnten und nach 6 h fahrzeit und mega viel reiseverkehr erreichten wir möllbrücke und unser hotel das direkt vor dem zielbogen lag 😉 das wetter war noch wunderbar….
… dagegen grauenhaftes wetter am sonntag morgen. es regnete und war „sau“kalt. aus dem bett klettern kostete da schon viel überwindung. am buffet wollte das essen dann auch nicht so recht schmecken, aber dank den rühreiern hatte ich dann doch wohl genug kalorien zu mir genommen. stephan erklärte sich bereit, sich gemeinsam mit mir bei ströhmendem regen etwas einzufahren. denn mit 61 km und 2280 hm war der marathon nicht all zu lang, aber bestimmt von anfang an sehr schnell. am start entledigte ich mich dann mutig meiner knielinge, der schicken regenhose und pinken regenjacke von maloja. ich stand dann mit ärmlingen, regenweste und überschuhen (meine füße waren bereits nach der neutralisierten startphase patsch nass) am start. leider hatte ich meine einweg-gummihandschuhe vergessen, die sich gut unter den anderen gemacht hätten…aber allen anderen ging es gleich und da mussten heute alle durch die staatsmeister/in werden wollten!
es war wirklich ein top starterfeld anwesend und von daher hieß meine devise alles oder nichts. ich drückte von beginn an auf’s gas und und konnte mich bereits am anfang des ersten anstieges absetzten und fuhr alleine (immer wieder ging es auf und ab) bis zu der ersten versorgung, wo es dann über eine ziemlich gatschige und schwere wiesenauffahrt bis zur abfahrt ging. dort sah ich maria osl und christina verhas zwei kehren unter mir kommen und ich wusste jetzt muss ich alles geben um meinen vorsprung in der abfahrt bis zur ersten zieldurchfahrt halten zu können. mir war ziemlich kalt, meine hände waren eingefrohren und ich konnte kaum noch schalten. die ärmlinge rutschten mir während der abfahrten andauernd runter und ich war inzwischen einfach nur nass. aber ich konnte es dann kaum glauben, dass ich als führende dame die erste runde absolviert hatte, und ganz alleine den zweiten kurzen aber deftigen anstieg in angriff nahm. der boden war teilweise sehr schwer und tief und es kostete einiges an kraft, aber alles war gut fahrbar und tchnisch nicht schwer. danach ging es auf asphalt weiter und noch mal den berg der ersten runde auf einer anderen auffahrt hoch. ich wusste überhaupt nicht wie weit ich vorne war oder ob jeden moment maria oder christina auftauchen würden, aber ich hab einfach mein tempo durchgezogen und sagte mir immer vor:“ verena wenn du heute gewinnen willst dann musst du kämpfen“. durch die auffahrt hatte ich mich einigermaßen aufgewärmt und konnte meine hände auch wieder besser bewegen.
als ich das zweite mal bei der wiese vor der letzten abfahrt ankam und ich zurück zur versorgung blickte, aber niemanden sah, war mir klar das könnte sich heute ausgehen. ich stürzte mich in die abfahrt und danach in das „cross country“- stück bis zum ziel und gab noch mal gas. dann der parkplatz vom hotel und der zielbogen…….ich hatte es wirklich geschafft. am morgen selber noch ungläubig, war es jetzt wahr geworden (wenn ich es auch immer noch nicht glauben kann) ich bin die neue österreichische staatsmeisterin 2011 und überglücklich……….mit einer zeit von 3.41,54 vor christina verhas 3.47,03 und maria osl 3.57,49.
hier der offizielle pressebericht:
Das war “Leiden auf höchstem Niveau” (Zitat von Christina Verhas)!
So lässt sich der 19. Kleine Zeitung Eisenwadl Marathon am besten charakterisieren. Beim Start um 10 Uhr herrschten fast winterliche Verhältnisse: Kaum mehr als 10 Grad im Zielbereich, um die 3 Grad am höchsten Punkt der Strecke, starker Regen, tiefer Boden und ewig lange Anstiege.
Nur die besten und härtesten unter der Sonne konnten den heurigen Bewerb bestehen. Am Ende jubelte die Creme de la Creme des heimischen Mountainbike-Sports. Bei den Herren gewann Alban Lakata vor Jakob Nimpf und Georg Koch, bei den Damen setzte sich Verena Krenslehner vor Christina Verhas und Maria Osl durch.
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